Was bedeutet Psychosomatik ? Welche typischen Störungsbilder gibt es?

Die Psychosomatik beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen der Seele (Psyche) und dem Körper (Soma). In unserem Alltag können wir diese Wechselbeziehung immer wieder beobachten. So kann beispielsweise ein Prüfungskandidat mit Angstgefühlen, Bauchschmerzen oder Durchfall reagieren; Gefühle von Traurigkeit können sich in gesenktem Kopf, hängenden Schultern und Tränen erfüllten Augen widerspiegeln, Scham aber auch Ärger und Wut können zum Erröten führen.

Auch in umgangssprachliche Wendungen wie „das geht mir unter die Haut“, „es sitzt mir etwas im Nacken“, „das schlägt mir auf den Magen“ oder „das halte ich im Kopf nicht aus“ spiegeln den Zusammenhang zwischen Körper und Seele wieder.

Typische psychosomatische Krankheitsbilder sind burn-out, Depression, chronische Schmerzen, Panik- und Angststörungen sowie Zwangserkrankungen.

Seelische Krisen können durch soziale Belastungen in Beruf oder Familie ausgelöst werden. Konflikte in verschiedenen Beziehungsfeldern, Lebenskrisen in Schwellensituationen oder durch schwierige Lebensereignisse oder -umstände bis hin zu Traumatisierungen können die Situation ebenfalls beeinflussen. Diese seelischen Krisen können in der Folge häufig körperliche Beschwerden oder Erkrankungen auslösen oder verstärken. Manchmal ist die Quelle der Beschwerden und Symptome zunächst auch nur schwer zuordenbar; in jedem Fall sind diese jedoch unmittelbar spürbar und Quelle von Leid, welches nicht etwa „eingebildet“ ist, sondern auf bekannten psycho-physiologischen Mechanismen beruhen. Die psychosomatische Medizin ist ein eigenes medizinisches Fachgebiet, das sich mit genau diesen Wechselwirkungen und deren Behandlungsmöglichkeiten beschäftigt.

 

Burghof-Klinik Bad Nauheim